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Displays geben Menschen Einblick in die digitale Welt. Ob Smartphones, AR-/VR-/MR-Brillen, Monitore an PCs, Automaten und Maschinen oder ob großflächige Werbe- und Anzeigetafeln: Displays sind allgegenwärtig. Der Weltmarkt bleibt auf Wachstumskurs.

Mit der Digitalisierung steigt der Bedarf an Mensch-Maschine-Schnittstellen (Human Machine Interfaces; HMI). Wo immer Daten visualisiert, bewegte Bilder übertragen oder Maschinen, Automaten oder Fahr- und Flugzeuge bedient werden, verschaffen Displays dem Menschen Ein- und Überblick. Ob in Büros, Fabriken, Tonstudios, Bahnhöfen, Flughäfen und im Handel, ob als Touchscreen an Smartphones, Tablets, TV- und Hausgeräten, ob als Mikrodisplays in Datenbrillen oder als großflächige Werbe- und Anzeigetafeln im öffentlichen Raum: Displays sind schon heute allgegenwärtig – und die Marktforschung prognostiziert übereinstimmend, dass der weltweite Bedarf weiterhin wachsen wird. So geht MarketsandMarkets Research von gut fünf Prozent jährlichem Wachstum aus, womit das globale Marktvolumen zwischen 2024 und 2029 von 135 Milliarden auf knapp 174 Milliarden US-Dollar wachsen würde. In die Prognose fließen verschiedenste Technologien ein: Reifere Ansätze wie die Flüssigkristall-(LCD)- oder die Direkt-LED und OLED-Technologie ebenso wie Innovationen, darunter Mikro-(µ)-LED-. AMOLED oder Quantenpunkt-Bildschirme sowie LCOS-(liquid crystal on silicon)- oder DLP-(digital light processing)-Anzeigen sowie auf Projektionsverfahren und e-paper basierende Displays. Die neuen Ansätze verbinden steigende Bildqualität mit sinkendem Energiebedarf.

Innovative Technologien gewinnen Marktanteile

Während die Analysten die reife, kostengünstige LCD-Technologie bis 2029 trotz sinkender Nachfrage weiterhin in Führung sehen, können energieeffiziente OLEDs ihren Marktanteil deutlich ausbauen. Auch der jungen µLED-Display-Technologie stellt MarketsandMarkets starkes Wachstum mit jährlichen Raten von über 80 Prozent in Aussicht. Diese Bildschirme setzen sich aus vielen Millionen µm-kleinen Leuchtdioden zusammen, wobei jedes Pixel aus einer roten, grünen und blauen Diode mit Kantenmaßen im einstelligen µm-Bereich besteht. Sie sind noch energieeffizienter, erreichen noch höhere Bildqualitäten und gelten zudem als wesentlich robuster als die OLED-Technologie. Noch allerdings sind die Herstellungskosten hoch, was sich aber durch den Einsatz hocheffizienter und -präziser Laserverfahren in der Fertigung schon bald ändern dürfte.

Andere Marktforschungsunternehmen wie die US-amerikanische Grand View Research oder Allied Market Research mit Hauptsitz in Pune, Indien, zeichnen ähnliche Trendlinien für den globalen Displaymarkt - wobei sich ihre Zahlen teils deutlich unterscheiden. So erwarten die Inder bis 2032 jährliche Wachstumsraten von über sieben Prozent, womit das Marktvolumen nach ihren Berechnungen auf 244 Milliarden US-Dollar steigen könnte. Auch sie sehen LCDs weiterhin in der Front und erwarten stark steigende Marktanteile von OLED-Displays sowie eine hohe Dynamik bei neuen Displaytechnologien. Grand View Research prognostiziert 3,4 Prozent jährliches Wachstum von 2024 bis 2030, wodurch der Markt auf 199,8 Milliarden US-Dollar wachsen soll. Aber trotz der Unterschiede stimmen die erwarteten Trends im Markt mit den anderen Prognosen überein. Auch in der Einschätzung, dass es sich um einen robust wachsenden Multi-Milliarden-Dollar-Markt handelt, in dem vor allem OLEDs und innovative µLED-Displays für Furore sorgen, teilen alle Beratungshäuser.

Holographische Displays mit sehr guten Wachstumsaussichten

Das Analystenteam von Allied Market Research hat schon früh auf das Wachstumspotenzial von holographischen Displays hingewiesen. In einer drei Jahre alten Studie prognostiziert es eine Verzehnfachung des Marktvolumens zwischen 2020 und 2030. Jährliche Raten von fast 30 Prozent sollen den weltweiten Umsatz dieser Technologie von 1,1 Milliarden auf gut 11,6 Milliarden US-Dollar katapultieren. Noch optimistischer bewertet eine Prognose von 2023 bis 2028 aus dem Hause Research and Markets die Marktaussichten holographischer Displays. Demnach könnte dieser junge Markt bereits 2028 ein Volumen von 17 Milliarden US-Dollar erreichen. Die Berater führen das auf die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten zurück – die von der Medizin über Konstruktion und Engineering hin zu Displays in Fahrzeugen sowie zu Anzeigen und Werbung im öffentlichen Raum reiche. Gerade die steigende Nachfrage in den medizinischen Anwendungen sei ein wichtiger Wachstumstreiber. Als Beispiele nennen sie Röntgen und Mikroskopie, wo die digitale Holografie nicht nur der Darstellung diene, sondern zudem präzise quantitative Messungen für diagnostische oder chirurgische Zwecke erlaube. Das prädestiniere sie auch für Einsätze in anderen Branchen, wie im Verkehrssektor oder im Maschinenbau.