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In einer aktuellen Studie im Auftrag von SPECTARIS und der Messe München GmbH untersucht das Beratungsunternehmen TEMATYS die Souveränität der deutschen und europäischen Photonikindustrie und zeigt Wege zu mehr strategischer Autonomie.

Die Befunde, die Studienautor Benoît d’Humières vom französischen Beratungsunternehmen TEMATYS Mitte 2023 in einer Befragung von rund 50 deutschen Photonik-Unternehmen zu Tage gefördert hat, sind alarmierend. Zwar schätzen über drei Viertel davon (77 Prozent) die strategische Autonomie der deutschen Photonikindustrie als mittel oder hoch ein; doch eine vertiefte Analyse zeigt, wie viele Abhängigkeiten von Importen bestehen und in wie hohem Maß die Branche bei Schlüsselkomponenten wie Mikrochips, elektronischen Komponenten, optischen Komponenten und Baugruppen, Photonic Integrated Circuit (PICs) sowie auch bei Rohmaterialen von Seltenen Erden über hochreine Metalle und Infrarot-Materialien bis hin zu Poliermitteln von stabilen Lieferketten abhängig ist. Eine Umfrage von Photonics21 aus dem Jahr 2022 bestätigt die Analse: Vier Fünftel der Befragten berichteten von Problemen in der Lieferkette, die bei fast 90 Prozent die Lieferfähigkeit einschränkten. Es fehlte seinerzeit an Mikrochips, photonischen Halbleiterbauteilen sowie optischen Komponenten wie Glasfasern, optischen Linsen, Spiegeln, Filtern oder LEDs und auch an Rohstoffen und Ausrüstung.

Studie leitet aus der Analyse klare Handlungsempfehlungen ab

Die nun vorgelegte Studie „Strategische Autonomie der Photonik am Standort Deutschland – Abgrenzung, Situationsanalyse und Handlungsoptionen“, welche TEMATYS im Auftrag des deutschen Industrieverbands für Optik, Photonik, Analyse- und Medizintechnik, SPECTARIS, und der Messe München GmbH durchgeführt hat, belässt es nicht bei dem Befund. Sondern sie liefert auf 60 Seiten auch konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik sowie an die Akteure der Branche. Zudem ordnen ein Gastbeitrag von Dr. Henning Kroll, dem Leiter des Geschäftsfelds Innovationstrends und Wissenschaftsforschung am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe, und ein ausführliches Interview mit Prof. Thomas Schröder, Direktor des Leibniz-Instituts für Kristallzüchtung (IKZ) und Professor am Institut für Physik der Humboldt Universität (HU) Berlin, die Befunde der Befragung ein und zeigen konkrete Handlungsfelder auf, um die strategische Autonomie der Photonik in Europa und in Deutschland zu stärken.

Die ausschließlich auf Deutsch erschienene Studie gibt es hier zum kostenlosen Download.

© Messe München