Der Lasermarkt Indien hat enormes Wachstumspotenzial. Der Staat investiert, um die Innovationskraft der Photonik im bevölkerungsreichsten Land der Erde zu entfesseln – und es für Ansiedlungen ausländischer Unternehmen interessant zu machen.
Der Lasermarkt Indien läuft laut aktuellen Prognosen des indischen Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Mordor Intelligence auf eine stürmische Wachstumsphase zu. Von 2023 bis 2028 erwartet das Unternehmen mit Sitz in Hyderabad durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von gut 18 Prozent. Zu den Treibern der Marktentwicklung gehören unter anderem ein staatliches 10-Milliarden-Dollar-Programm zum Auf- und Ausbau der Halbleiter- und Display-Industrie, sowie die mit rund 730 Millionen Dollar an staatlichen Fördermitteln angeschobene nationale Quantenmission. Die Zielsetzung der ambitionierten Mission ist es, bis Anfang der 2030er Jahre mittelgroße Quantencomputer mit bis zu 1.000 physikalischen Qubits nutzbar zu machen und Indien als eine führende Nation in den Quantentechnologien zu positionieren.
Als Wachstumstreiber für den Lasermarkt gilt auch die Transformation im Mobilitätssektor in Richtung Elektromobilität. Bis 2030 soll dieser Markt auf zehn Millionen Elektrofahrzeuge jährlich wachsen – und ein Umsatzpotenzial von über 260 Milliarden Dollar entfesseln. Auch hier sorgt der indische Staat mit Förderprogrammen und investitionsfreundlichen Regularien für Anschub. Unter anderem gibt das Land grünes Licht für ausländische Direktinvestitionen, lenkt Fördermittel in den Aufbau einer heimischen Batterieproduktion und schafft zudem die richtigen Randbedingungen für ein gründungsfreundliches Ökosystem, das allein im Bereich Elektromobilität mehr als 400 Start-ups hervorgebracht hat. Auch im Additive Manufacturing ist in Indien eine hohe Gründungsdynamik zu beobachten.
Die positive Entwicklung strahlt mittlerweile auch international aus: So gab TRUMPF jüngst bekannt, noch im Jahr 2024 eine neue Produktionsstätte in Pune, Maharashtra, in Betrieb nehmen zu wollen. „Die lokale Präsenz eröffnet uns die Möglichkeit, für den indischen Markt maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln und globale Synergien zu nutzen“, erklärte Till Küppers, Geschäftsführer von TRUMPF Werkzeugmaschinen in Deutschland, anlässlich der Bekanntgabe der Expansionspläne des Hochtechnologieunternehmens. Indien entwickle sich stark und habe großes Wachstumspotenzial. Langfristig wolle man vom neuen Standort in Indien aus weitere Märkte beliefern und die Lieferketten ausbauen.
Das Investitionsvolumen beziffert das Unternehmen auf mehr als vier Millionen Euro. Und sie soll laut Küppers nur der erste Schritt in einer langfristigen Wachstumsstrategie sein. „Unsere Kunden werden nicht nur von qualitativ hochwertigen Produkten profitieren, sondern auch von mehr Kundennähe und Anpassungsfähigkeit“, ergänzte Pradeep Patil, Geschäftsführer von TRUMPF in Indien. Das Werk wird mit Biegemaschinen der TruBend Serie 1000 Basic Edition starten. Bis 2025 soll dort zudem eine Basic Edition der TruLaser cutting Serie 1000 gefertigt werden. Daneben plant das Unternehmen einen neuen Showroom in Bengaluru, der ebenfalls 2024 öffnen soll. Obendrein betreibt TRUMPF einen Standort in Chennai, der sich der Forschung und Entwicklung im Softwarebereich widmet.