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Verschobene Gewichte im Photonik-Weltmarkt

Asien – allen voran China – führt den Weltmarkt für Photonik. Die EU und die USA teilen sich im weiterhin wachsenden Markt mit je 15 Prozent Marktanteil Platz zwei.

Laut Analyse von Tematys bleibt der Weltmarkt für Photonik mit jährlichen Raten zwischen sechs und sieben Prozent auf Wachstumskurs. Bestätigt sich die Prognose, dann wird das Marktvolumen von 910 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 1.150 Milliarden US-Dollar im Jahr 2027 zulegen. Damit hätte sich das Volumen binnen 15 Jahren nahezu verdreifacht.

Gewichte verschieben sich

Im insgesamt wachsenden Weltmarkt verschieben sich allerdings die Gewichte. Zwar bleibt Europas Photonik-Industrie mit über sechs Prozent auf stabilem Wachstumskurs. Doch mit Blick auf den Weltmarktanteil beobachtet Tematys einen gegenläufigen Trend. Seit 2005 ist der Anteil der EU-27 zuzüglich Großbritannien, Schweiz und Norwegen von 19 Prozent auf zuletzt 15 Prozent gesunken. Europa und die USA liegen gleichauf und teilen sich Platz zwei.

Den mit Abstand größten, weiterhin wachsenden Marktanteil hat China. Allein von 2019 bis 2022 stieg er von 29 auf 32 Prozent. Seit 2005 konnte das Land seinen Marktanteil mehr als verdreifachen. Der Weltmarktanteil Asiens inklusive Taiwan, Korea und Japan liegt sogar bei 58 Prozent. Wobei auch diese drei Länder sinkende Marktanteile verzeichnen. Neben China verzeichnen die französischen Marktforscher nur in den Ländern, die unter „Rest der Welt“ subsummiert sind, wachsende Marktanteile; die Branche wächst dort also mit höheren Raten als jenen sechs bis sieben Prozent des Gesamtmarktes.

Starke und schwache Segmente

Insgesamt bleibt die Photonik ein Wachstumsmotor mit deutlich höheren Zuwächsen als die Weltwirtschaft und die Bruttosozialprodukte der OECD-Länder. In Europa gibt es zudem drei Marktsegmente – Optische Ausrüstungen, Großgeräte & Raumfahrt sowie Industrie 4.0 – mit über 30 Prozent Marktanteil. Bisher können Europas Anbieter ihre starke Marktposition durch überdurchschnittliches Engagement in der Forschung und Entwicklung verteidigen. Doch gibt es einen besorgniserregenden Trend: Auf US-Unternehmen in der Frühphase entfiel zuletzt mehr als die Hälfte des weltweit investierten Kapitals. Asiatische Photonik-Start-ups konnten sich gut ein Drittel sichern. Dagegen entfiel lediglich ein Zehntel der Summe auf Newcomer aus Europa. Dieses Investitionsgefälle wird sich auf Dauer bemerkbar machen. Daher birgt das Fazit der Marktforscher von Tematys eine Mahnung: „Mit angemessener Unterstützung wird die europäische Photonik-Industrie in der Lage sein, sich den veränderten Wettbewerbs- und Handelsbedingungen zu stellen“.

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