Laut aktuellen Marktstudien nehmen energieeffiziente und zunehmend smarte LEDs der herkömmlichen Beleuchtungstechnik im Automobil immer mehr Marktanteile ab.
Das weltweit steigende Bewusstsein für Verkehrssicherheit, der ungebrochene Komforttrend und der Bedarf an energieeffizienter Beleuchtung sind die zentralen Treiber dafür, dass die Automobilindustrie für die Außen- wie für die Innenbeleuchtung von Fahrzeugen immer öfter Licht emittierende Dioden (LEDs) einsetzen. Laut aktuellen Befunden der US-Marktforscher von Fact.MR wird der Markt für LED-Innenbeleuchtungen in den zehn Jahren bis Ende 2034 von 32,7 auf 54,3 Milliarden US-$ wachsen. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum um 5,2 Prozent. Bei Scheinwerfern, Rück- und Bremsleuchten und Blinkern geht Fact.MR im selben Zeitraum von steilerem Wachstum aus. In diesem Marktsegment werde die Nachfrage nach LED-Lösungen um 8,6 Prozent jährlich auf 19 Milliarden $ zulegen. Der Ausgangswert im Jahr 2024: 8,35 Milliarden US-$. Auch andere Analysen, darunter unter anderem MarketsandMarkets, prognostizieren für die LED-Technik starkes Wachstum, hinter dem die herkömmliche Halogen- und Xenon-Technik zurückbleibt. LED-Lösungen würden auf deutlich höhere Nachfrage stoßen und weltweit Marktanteile gewinnen.
Gerade adaptive LED-Scheinwerfer, die nicht mehr manuell zwischen Fern- und Abblendlicht geschaltet werden müssen und das Sichtfeld bei Dunkelheit entsprechend dem Streckenverlauf optimal ausleuchten, sind auf dem Vormarsch. Noch sind sie wegen ihrer höheren Kosten vor allem im Premiumsegment anzutreffen. Doch aufgrund weltweit zunehmender Verkehrssicherheitsregularien erwarten die Marktforscher, dass die smarten, digital steuerbaren Scheinwerfer auch in anderen Segmenten Fuß fassen werden. Vorteil: Adaptive Scheinwerfer lassen sich so präzise schalten, dass sie Entgegenkommende nicht blenden. Sie leuchten Kurven und Engstellen besser aus, können Warnhinweise auf die Fahrbahn projizieren, brauchen keine Aufwärmphase und haben weit höhere Lebensdauern. Hinzu kommt, dass modernste LED-Schweinwerfer trotz ihrer optimierten Leuchtleistung sehr viel weniger Strom brauchen. Das macht sie gerade mit Blick auf die Reichweite von Elektrofahrzeugen interessant. Zumal immer mehr Länder im Sinne besserer passiver Sichtbarkeit vorschreiben, auch bei Tag mit Licht zu fahren. Auch deshalb sind Asien und die USA die größten Absatzregionen für LED-Außenbeleuchtung - mit teils überdurchschnittlichen Zuwachsraten.
Fahrzeuginnenräume sind und bleiben aber vorerst der größere LED-Absatzmarkt. Das hat zum einen mit dem Wunsch nach Komfort, Unterscheidbarkeit und edler Anmutung zu tun, der sich durch geschickte Beleuchtungseffekte erfüllen lässt. Teils nutzen Hersteller auch LED, um unterschiedliche Fahrmodi anzuzeigen – oder beim teilautomatisierten Fahren die Aufmerksamkeit des Menschen am Steuer zu wecken. Ohnehin gilt das Interieur als wichtige Möglichkeit, neue Raumerlebnisse zu schaffen, wenn Fahrzeuge automatisiert fahren und Passagiere sich anderen Aufgaben oder der Unterhaltung oder Information widmen können. Dieser Trend ist nach Einschätzung der Marktforscher ebenfalls ein Wachstumstreiber für LED-Innenbeleuchtungen. Nach Einschätzung von Fact.MR wird die Hälfte der Nachfrage aus den Märkten Ostasiens kommen, zumal die Komfort- und Sicherheitsbedürfnisse gerade dort stark zunehmen werden. Auch der Zuwachs elektrisch angetriebener Fahrzeuge wirkt sich in diesem Segment deutlich auf die Nachfrage aus. Denn durch ihre Effizienz sind LEDs dafür prädestiniert, im Fahrzeuginneren Lichteffekte von edel-gediegen bis futuristisch oder auch funktional zu realisieren, ohne dabei allzu viel Strom – und damit Reichweite – zu beanspruchen.