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Gleich zwei Nobelpreis-gekürte Plenary Speaker

Die Frage nach den fachlichen Höhepunkten stellt sich nicht, wenn die beiden Plenarvorträge von Anne L'Huillier und Ferenc Krausz kommen. Und doch haben die beiden Konferenzleiter der CLEO®/Europe 2025, Crina Cojocaru und Daniele Brida, noch sehr viel mehr Highlights und Trends ihrer Konferenz in petto.

Crina Cojocaru, Professorin an der physikalischen Fakultät der Polytechnische Universität Kataloniens, Barcelona, Spanien

Daniele Brida, Leiter Physik und Materialwissenschaften (DPhyMS) und Professor für experimentelle Physik der kondensierten Materie an der Universität Luxemburg, Esch-sur-Alzette, Luxembourg

Wo setzt die CLEO®/Europe 2025 die inhaltlichen Schwerpunkte?

Brida: Angesichts der inhaltlichen Breite unserer Konferenz ist das gar nicht so einfach zu beantworten. Sie deckt das ganze Spektrum der Building Blocks optischer und photonischer Systeme ab und bewegt sich dabei an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und anwendungsnaher Entwicklung. Wir sehen über alle Programmpunkte hinweg einen starken Trend zum Einsatz von Artificial Intelligence (AI). Photonik und AI entfalten sehr produktive Wechselwirkungen. Welche Bedeutung die CLEO®/Europe in der Community hat, zeigt sich auch daran, dass wir die Nobelpreisträgerin Anne L'Huillier und den Nobelpreisträger Ferenc Krausz für Plenarvorträge gewinnen konnten. Daneben haben wir jeweils sechs ausgewählte Expertinnen und Experten als Keynote und Tutorial Speaker gewinnen können. Hier reicht das Spektrum von kompakten Ultrakurzpuls-Faserlasern über photonische Nanoantennen für die Biologie bis zur integrierten Photonik für das Quantencomputing oder auch zu Synergien zwischen Nichtlinearer-, Nano- und Quantenoptik. Jeder dieser vierzehn Fachvorträge macht ein eigenes Forschungsfeld auf. Und das sind nur ausgewählte Höhepunkte, neben denen es ein Fülle an weiteren Vorträgen und Poster Sessions geben wird.

Cojocaru: Die CLEO® vermittelt einen ebenso breiten wie tiefen Einblick in den Stand der Forschung und anwendungsnahen Entwicklung in der Photonik. Laserstrahlquellen, Optiken, Materialentwicklung, die Ultrakurzpulstechnologie, Hochenergielaser, Nichtlineare Optik oder auch optische Datenübertragung oder Biophotonik und Medizin. Und natürlich gibt es viele Schnittstellen zur European Quantum Electronics Conference (EQEC), die auch dieses Mal in die CLEO®/Europe eingebettet ist. Jedes dieser Technologiefelder hat vielfältige Facetten, die sich im Programm widerspiegeln. Zumal wir uns, wie erwähnt, zwischen grundlegender Forschung und Enabling Technologies für industrielle, medizinische und wissenschaftliche Anwendungen bewegen. Es geht bei uns um die Essenz photonischer Technologien.

© University of Catalonia
Crina Cojocaru

Gibt es in Ihrem Segment der Photonik gerade spannende Technologietrends?

Cojocaru: Die gibt es in jeden der 23 Themenbereiche. Übergreifende Trends sind auf jeden Fall der AI-Einsatz und die Miniaturisierung auf der einen und die zunehmende Komplexität wissenschaftlicher Großinstrumente auf der anderen Seite. Auch die anhaltende Bewegung hin zu photonischen Anwendungen im Nanomaßstab ist eine bedeutender Trend. Es ist ganz grundsätzlich so, dass sich die CLEO®/Europe mit Technologie-Ansätzen befasst, die erst fünf bis zehn Jahre später den Weg in die Märkte finden. Das gilt für die Photonik, Optik und Materialien ebenso wie für das Know-how.

Brida: Ich möchte das unterstreichen. Bei vielen Laseranwendungen geht es heute um die Vereinfachung und die Reduktion der Kosten und Komplexität sowie Integration möglichst auf Chip-Level. Und genau gegenläufig sehen wir immer größere komplexere Einrichtungen und Geräte auf photonischer Basis, die mit extremen Leistungen, Energielevels sowie mit extremer Präzision arbeiten. Zum AI-Einsatz in der Photonik richten wir erstmals das Joint Symposium „Photonics for AI“ mit der EQEC aus. Eine signifikante Anzahl der eingereichten Vorträge greift diese Thematik auf – und ich gehe davon aus, dass das in bei den nächsten Konferenzen eher noch zunehmen wird. Denn dieser Technologietrend hat großen Impact auf unsere Branche.

Cojocaru: Es ist grundsätzlich so, dass sich die CLEO®/Europe mit Technologie-Ansätzen befasst, die meist erst fünf bis zehn Jahre später den Weg in die Märkte finden. Das gilt für die Photonik, Optik und Materialien ebenso wie für das Know-how. Unsere Konferenz ist also immer auch ein Blick in die Zukunft der Photonik.

© photo @ FNR/Rick Tonizzo
Daniele Brida

Gibt es Highlights, auf die Sie die LASER-Community hinweisen möchten?

Brida: Natürlich sind die Plenarvorträge von Anne L'Huillier und Ferenc Krausz und auch die Keynotes aus fachlicher Sicht absolute Höhepunkte. Auch das Qualitätsniveau der Invited Talks und der eingereichten Vorträge wird hoch sein, zumal wir an Letzteren diesmal strenge Kriterien angelegt und eine gezielte Auswahl getroffen haben.

Cojocaru: Zugleich bietet unsere Konferenz viele Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, die Netzwerke innerhalb der eigenen Disziplin und darüber hinaus zu pflegen und Erfahrungen auszutauschen. Gleich nebenan finden fünf weitere Fachkonferenzen und mit der Laser World of Photonics, der World of Quantum und der automatica gleich drei internationale Leitmessen statt. Viele Aussteller nutzen die CLEO®/Europe/EQEC, um sich über aktuelle Technologie- und Forschungstrends zu informieren, sich inspirieren zu lassen oder auch, um kompetente Partner für künftige Forschungsprojekte zu finden. Umgekehrt strömen viele von unseren Teilnehmern in die Messehallen und suchen das Gespräch mit Ausstellern. Dieses Event bietet eine optimale Plattform für den fachlichen Austausch und zur Stärkung unserer Community. Für mich persönlich war der erste Besuch der CLEO®/Europe eine sehr gute Erfahrung. Ich war damals noch PhD-Studentin, habe Fachleute aus aller Welt getroffen – und es hat sich angefühlt, als würden sich für mich alle Türen in die Wissenschaft öffnen. Es war in dem Moment genau der Ort auf der Welt, an dem ich sein wollte. Nun bin ich auf der anderen Seite. Und ich möchte wie viele meiner erfahrenen Kolleginnen und Kolleginnen meinen Teil dazu beitragen, dass die Talente von heute dieselbe Erfahrung machen können. Wir empfangen sie mit offenen Armen, interagieren so viel wie irgend möglich mit ihnen und haben mit unserer Mentoring Session und der Career Session Formate, die genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. In unserer Branche herrscht ein besonderes, menschliches Klima – und das sollen junge Leute spüren, die sich eine Karriere in der Photonik vorstellen können.

Weitere Information zur CLEO®/Europe 2025 finden Sie hier.

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